Mehr als eine Diagnose: Leben und Arbeiten mit Schizophrenie
- Thomas - Hannes Fiala
- 9. Feb.
- 9 Min. Lesezeit
Im Rahmen meiner Tätigkeit als Dozent habe ich einen Coachee kennen lernen dürfen, welcher Schizophrenie fachärztlich diagnostiziert bekommen hat. Mein Auftrag war die Vorbereitung auf eine gewünschte berufliche Veränderung und ein berufliches Coaching, zur Feststellung von Fähigkeiten und Möglichkeiten, mit dem Ziel den Wiedereinstieg in das Berusleben.
Die Erfahrungen (fehlende berufliche Integration, Stigma, Glaubenssätze usw.), die ich, im Rahmen dieses Coaching, habe machen dürfen, ist meine Motivation zu diesem Beitrag. Mit welchen ich Betroffene, Angehörige, Arbeitgeber, die breite Öffentlichkeit erreichen möchte und auf die Herausforderungen hinweisen, die Menschen mit Schizophrenie im Berufsleben begegnen sowie die Chancen und Möglichkeiten betonen.

Wichtig zu wissen: Schizophrenie ist eine heterogene, eine komplexe psychische Erkrankung, die sich durch Störungen von Denken, Wahrnehmung und Emotionen äußert. Dabei ist jeder Verlauf einzigartig, und die Erkrankung manifestiert sich bei jedem Betroffenen anders, was die Suche nach einer passenden Therapie erschwert.
Wichtig zu wissen, ist auch: Jedes Individuum mit Schizophrenie ist einzigartig und verfügt über individuelle Stärken und Bedürfnisse. Mit den richtigen Voraussetzungen können diese Stärken im Berufsleben gefördert werden. So kann z.B. auch eine Buchhalterin, die ihre Genauigkeit und ihre Fähigkeit zur Strukturierung nutzt, in ihrem Beruf erfolgreich sein.
"Schizophrenie ist ein Kampf um Integration, der scheitert, weil die Kraft fehlt, die eigene Wahrheit in einer feindlichen Umwelt zu leben.“ (Arno Gruen)
Herausforderungen hierbei sind z.B. Vorurteile (wie z.B. Menschen mit Schizophrenie seien gefährlich, ... seien nicht leistungsfähig, ... seien nicht belastbar oder die Erkrankung sei unheilbar usw.) und deren Auswirkung (wie z.B. Diskriminierung bei der Jobsuche, soziale Isolation am Arbeitsplatz, geringe Selbstwirksamkeitserwartung bei Betroffenen usw.) weshalb es wichtig ist, über Schizophrenie aufzuklären und zu zeigen, dass Menschen mit dieser Erkrankung vielfältige Fähigkeiten und Stärken besitzen. Ein offener Umgang mit psychischen Erkrankungen am Arbeitsplatz kann dazu beitragen, ein Klima des Vertrauens zu schaffen und die Integration von Menschen mit Schizophrenie zu fördern.
Denn Stigmatisierung begleitet Menschen mit Schizophrenie noch immer, die sie in ihren beruflichen Chancen einschränken. Das weit verbreitete Vorurteil, sie seien unberechenbar oder nicht leistungsfähig, ist jedoch längst überholt.
Vorweg der Blick auf die Symptome der Schizophrenie, welche auch im beruflichen Kontext erhebliche Herausforderungen darstellen können. Hier sind einige Beispiele für besonders belastende Symptome und wie sie sich am Arbeitsplatz auswirken können:
Kognitive Symptome wie Konzentrationsschwierigkeiten (Schwierigkeiten, Aufgaben abzuschließen oder sich auf eine Aufgabe zu fokussieren, Probleme, Informationen zu verarbeiten und Entscheidungen zu treffen, verlangsamtes Denken und Schwierigkeiten, den Überblick zu behalten), Gedankenabläufe (Unzusammenhängende oder sprunghafte Gedanken, die die Kommunikation erschweren, Schwierigkeiten, den roten Faden in Gesprächen zu halten) und Gedächtnisprobleme (Schwierigkeiten, sich Informationen zu merken oder Abläufe zu wiederholen).
Perzeptuelle Symptome wie Halluzinationen (Stimmen hören, die Befehle erteilen oder beleidigende Bemerkungen machen, können die Arbeitsleistung beeinträchtigen und zu sozialen Rückzügen führen) und Wahnvorstellungen (Verfolgungswahn oder Größenwahn können zu Misstrauen gegenüber Kollegen führen und die Zusammenarbeit erschweren).
Affektive Symptome wie Affektverflachung (Verminderte Fähigkeit, Emotionen auszudrücken oder zu erleben, kann zu Schwierigkeiten in der sozialen Interaktion führen) und Anhedonie (Verlust des Interesses an Aktivitäten, die früher Freude bereitet haben, kann die Motivation im Beruf beeinträchtigen).
Soziale Symptome wie soziale Ängste (Angst vor sozialen Situationen und Schwierigkeiten beim Aufbau von Beziehungen können die Zusammenarbeit erschweren) und Rückzug (Tendenz zur sozialen Isolation, was die Teilnahme an Meetings und Teamarbeit beeinträchtigen kann).
Weitere Symptome können sein Unruhe und Agitiertheit (Schwierigkeiten, still zu sitzen oder Aufgaben konzentriert auszuführen sowie Antriebslosigkeit (Mangelnde Energie und Motivation, Aufgaben anzugehen).
Wie sich diese Symptome im beruflichen Kontext auswirken:
Leistungsabfall: Konzentrationsschwierigkeiten, Gedächtnisprobleme und Affektverflachung können zu einer verminderten Leistungsfähigkeit führen.
Soziale Schwierigkeiten: Halluzinationen, Wahnvorstellungen und soziale Ängste können die Zusammenarbeit mit Kollegen erschweren und zu Konflikten führen.
Es ist wichtig zu betonen, dass nicht jeder Mensch mit Schizophrenie alle diese Symptome in gleicher Weise erlebt. Die Ausprägung und Kombination der Symptome variiert stark von Person zu Person. Beschreiben Sie, welche Symptome (z.B. Konzentrationsschwierigkeiten, soziale Ängste) im beruflichen Kontext besonders belastend sein können.
Die medikamentöse Behandlung von Schizophrenie ist ein wichtiger Bestandteil der Therapie und zielt in erster Linie darauf ab, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern sowie die Leistungsfähigkeit aufrecht zu erhalten. Die Hauptmedikamente bei Schizophrenie sind Antipsychotika. Sie wirken auf die Neurotransmitter im Gehirn ein und können Symptome wie Halluzinationen, Wahnvorstellungen und Denkstörungen reduzieren.
Erwähnt werden wollen bürokratische Hürden, bei der Anerkennung von Behinderungen und der Beantragung von Leistungen. Die Beantragung von Leistungen bei einer Behinderung, insbesondere bei einer psychischen Erkrankung wie Schizophrenie, kann mit erheblichen bürokratischen Hürden verbunden sein. Diese können den Betroffenen und ihren Angehörigen viel Zeit und Energie rauben und den ohnehin schon belastenden Alltag zusätzlich erschweren.
Häufige bürokratische Hürden:
Komplexität der Anträge: Die Antragsformulare sind oft lang und komplex, und die erforderliche Dokumentation umfangreich.
Lange Bearbeitungszeiten: Es kann Monate dauern, bis über einen Antrag entschieden wird.
Begründungsdruck: Betroffene müssen ihre Erkrankung und ihre Einschränkungen oft detailliert begründen und nachweisen, was für viele eine große psychische Belastung darstellt.
Gutachten: Oft sind medizinische Gutachten erforderlich, die zusätzliche Kosten verursachen und weitere Termine bedeuten.
Ablehnungen: Anträge werden nicht selten abgelehnt, auch wenn die medizinische Notwendigkeit offensichtlich erscheint.
Wechselnde Ansprechpartner: Betroffene müssen sich oft mit verschiedenen Behörden und Ansprechpartnern auseinandersetzen, was die Kommunikation erschwert.
Mangelnde Sensibilität: Einige Sachbearbeiter sind nicht ausreichend für die Belange von Menschen mit psychischen Erkrankungen sensibilisiert.
Konkrete Beispiele im Zusammenhang mit Schizophrenie:
Schwierigkeiten beim Nachweis der Leistungsfähigkeit: Die Schwankungen bei Schizophrenie machen es schwierig, eine konstante Leistungsfähigkeit nachzuweisen.
Stigmatisierung: Vorurteile gegenüber psychischen Erkrankungen können zu einer ablehnenden Haltung bei Behörden führen.
Beweislast: Betroffene müssen oft beweisen, dass sie aufgrund ihrer Erkrankung bestimmte Tätigkeiten nicht mehr ausführen können.
Mögliche Folgen:
Verzögerung der Versorgung: Betroffene erhalten die benötigten Leistungen oft erst mit großer Verzögerung.
Finanzielle Schwierigkeiten: Während der Antragsphase können finanzielle Engpässe entstehen.
Psychische Belastung: Der bürokratische Aufwand kann die psychische Gesundheit zusätzlich belasten.
Verlust von Selbstwertgefühl: Ablehnungen können das Selbstwertgefühl stark beeinträchtigen.
Was kann getan werden?
Unterstützung durch Selbsthilfegruppen: Der Austausch mit anderen Betroffenen kann wertvolle Tipps und Informationen liefern.
Beratung durch Fachleute: Sozialarbeiter, Psychologen oder Rechtsanwälte können bei der Antragstellung unterstützen.
Dokumentation: Eine lückenlose Dokumentation aller Arztbesuche, Behandlungen und Einschränkungen kann bei der Antragstellung hilfreich sein.
Geduld: Der bürokratische Prozess erfordert oft viel Geduld.
Berufung: Bei Ablehnungen besteht in der Regel die Möglichkeit, Widerspruch einzulegen.
Es ist wichtig zu betonen, dass jeder Einzelfall anders ist und die bürokratischen Hürden je nach Region und Behörde unterschiedlich hoch sein können.
Chancen und Möglichkeiten:
Es ist wichtig, die oft übersehenen Stärken von Menschen mit Schizophrenie hervorzuheben. Neben den Herausforderungen, die die Erkrankung mit sich bringt, verfügen viele Betroffene über bemerkenswerte Fähigkeiten, die in bestimmten Bereichen sogar überdurchschnittlich ausgeprägt sein können.
Hier sind einige Beispiele für Fähigkeiten, die Menschen mit Schizophrenie oft besitzen:
Kreativität:
Originelle Ideen: Menschen mit Schizophrenie haben oft ein reiches Innenleben und können ungewöhnliche Perspektiven entwickeln, die zu kreativen Lösungen führen.
Künstlerische Begabung: Viele Betroffene zeichnen, malen oder schreiben auf hohem Niveau und setzen ihre Gedanken und Gefühle auf künstlerische Weise um.
Innovative Denkweise: Durch ihre Fähigkeit, Verbindungen zwischen scheinbar unzusammenhängenden Dingen herzustellen, können sie innovative Lösungsansätze entwickeln.
Detailgenauigkeit:
Scharfe Wahrnehmung: Betroffene können oft feinste Details wahrnehmen, die anderen entgehen.
Präzision: Sie zeichnen sich häufig durch eine hohe Präzision und Genauigkeit bei der Ausführung von Aufgaben aus.
Geduld: Die Fähigkeit, sich auf Details zu konzentrieren, erfordert oft eine hohe Geduld, die in vielen Bereichen von Vorteil sein kann.
Analytisches Denken:
Systematische Denkweise: Menschen mit Schizophrenie können komplexe Sachverhalte oft sehr genau analysieren und in ihre Einzelteile zerlegen.
Logisches Denken: Sie sind oft in der Lage, logische Zusammenhänge herzustellen und Probleme systematisch zu lösen.
Abstraktes Denken: Viele Betroffene verfügen über ein ausgeprägtes abstraktes Denkvermögen, das ihnen hilft, komplexe Konzepte zu verstehen.
Empathie:
Tiefes Einfühlungsvermögen: Durch ihre eigenen Erfahrungen können Betroffene oft eine hohe Empathie für andere entwickeln.
Soziale Kompetenz: Trotz der Erkrankung können viele Betroffene sehr soziale und empathische Menschen sein.
Warum ist es wichtig, diese Fähigkeiten hervorzuheben?
Stigmaabbau: Indem wir die Stärken von Menschen mit Schizophrenie betonen, können wir dazu beitragen, Vorurteile abzubauen und ein positiveres Bild der Erkrankung zu vermitteln.
Förderung der Selbstwirksamkeit: Wenn Betroffene ihre Stärken erkennen und nutzen können, stärkt das ihr Selbstwertgefühl und ihre Motivation.
Berufliche Integration: Diese Fähigkeiten können bei der Suche nach einem passenden Arbeitsplatz von Vorteil sein und die berufliche Integration erleichtern.
Es ist wichtig zu betonen, dass nicht alle Menschen mit Schizophrenie über diese Fähigkeiten verfügen und dass die Ausprägung der Fähigkeiten individuell sehr unterschiedlich sein kann. Dennoch ist es hilfreich, sich bewusst zu machen, dass diese Stärken existieren und gefördert werden können.
Möchten Sie mehr über die Förderung dieser Fähigkeiten oder über die berufliche Integration von Menschen mit Schizophrenie erfahren? Gerne berate ich Sie hierzu! Lassen Sie uns in Kontakt (email@systemischpsychologisch.de / Tel. 040.18116513) kommen.
Wie Teilzeit, Homeoffice oder flexible Arbeitszeiten die Vereinbarkeit von Beruf und Krankheit erleichtern können: Teilzeit, Homeoffice und flexible Arbeitszeiten können für Menschen mit chronischen Erkrankungen wie Schizophrenie eine enorme Erleichterung darstellen und die Vereinbarkeit von Beruf und Krankheit deutlich verbessern. Hier sind einige Gründe, warum:
Individuelle Anpassung:
Flexibilität: Diese Modelle ermöglichen es, die Arbeitszeiten und -orte an die individuellen Bedürfnisse und den Schweregrad der Erkrankung anzupassen. So können Phasen, in denen die Symptome stärker ausgeprägt sind, besser überbrückt werden.
Stressreduktion: Durch die Vermeidung von Stressfaktoren wie lange Anfahrtswege oder ein starrer Tagesablauf kann die psychische Belastung reduziert werden.
Autonomie: Die Möglichkeit, den eigenen Arbeitstag selbst zu gestalten, stärkt das Selbstwertgefühl und die Motivation.
Bessere Symptomkontrolle:
Regelmäßige Pausen: Flexible Arbeitszeiten ermöglichen es, regelmäßige Pausen einzulegen, um sich zu erholen und auftretenden Symptomen entgegenzuwirken.
Stressabbau: Ein ruhiger Arbeitsplatz im Homeoffice kann dazu beitragen, Stress zu reduzieren und die Konzentration zu verbessern.
Soziale Kontakte: Auch im Homeoffice können soziale Kontakte gepflegt werden, beispielsweise durch Videokonferenzen, was die Isolation verringert.
Höhere Lebensqualität:
Mehr Freizeit: Durch eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Krankheit bleibt mehr Zeit für Freizeitaktivitäten, Hobbys und soziale Kontakte.
Weniger Krankheitstage: Durch eine bessere Anpassung an die Erkrankung kann die Anzahl der krankheitsbedingten Fehltage reduziert werden.
Erhöhte Lebenszufriedenheit: Eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben führt in der Regel zu einer höheren Lebenszufriedenheit.
Berufliche Stabilität:
Leistungsfähigkeit: Durch eine bessere Work-Life-Balance kann die langfristige Leistungsfähigkeit erhalten bleiben.
Bindung an den Arbeitgeber: Flexible Arbeitsmodelle können dazu beitragen, dass Betroffene länger im Unternehmen bleiben.
Konkrete Beispiele:
Teilzeit: Reduzierung der Arbeitszeit, um mehr Zeit für Regeneration und Therapie zu haben.
Homeoffice: Arbeiten von zu Hause aus, um den Weg zur Arbeit zu ersparen und eine ruhige Arbeitsatmosphäre zu schaffen.
Gleitzeit: Individuelle Gestaltung des Arbeitstages, um Stoßzeiten zu vermeiden und Ruhephasen einzulegen.
Jobsharing: Aufgabenaufteilung mit einem Kollegen, um die Arbeitsbelastung zu reduzieren.
Herausforderungen und Lösungen:
Technische Ausstattung: Für das Homeoffice ist eine ausreichende technische Ausstattung notwendig.
Kommunikation: Eine gute Kommunikation mit Kollegen und Vorgesetzten ist wichtig, um Missverständnisse zu vermeiden.
Strukturierung: Es ist wichtig, sich im Homeoffice eine klare Struktur zu schaffen.
Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben: Die Grenzen zwischen Beruf und Privatleben können verschwimmen, daher ist eine klare Trennung wichtig.
Fazit: Flexible Arbeitsmodelle bieten für Menschen mit Schizophrenie eine hervorragende Möglichkeit, ihre beruflichen Ziele zu verfolgen und gleichzeitig ihre Erkrankung zu managen. Durch eine individuelle Anpassung der Arbeitsbedingungen können Betroffene ihre Lebensqualität verbessern und ihre berufliche Integration fördern.
Unterstützung für Menschen mit Schizophrenie im Berufsleben gibt es unterschiedlicher Art. Diese Angebote können dazu beitragen, die Symptome zu managen, die Arbeitsfähigkeit zu erhalten und die Lebensqualität zu verbessern.
Hier eine Übersicht über verschiedene Unterstützungsangebote:
Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM)
Stressmanagement-Kurse: Techniken wie Achtsamkeit, Entspannung oder progressive Muskelrelaxation können helfen, Stress abzubauen und die psychische Belastbarkeit zu erhöhen.
Psychosoziale Beratung: Betriebliche Sozialarbeiter oder Psychologen bieten eine erste Anlaufstelle für persönliche Gespräche und können bei der Bewältigung von Problemen unterstützen.
Gesundheitstage: Veranstaltungen, bei denen Informationen zu verschiedenen Gesundheitsthemen vermittelt werden, können das Bewusstsein für psychische Erkrankungen schärfen.
Coaching als Ergänzung(!)
Berufliches Coaching: Ein Coach kann dabei helfen, Stärken zu erkennen, berufliche Ziele zu definieren und Strategien zur Erreichung dieser Ziele zu entwickeln.
Gesundheitscoaching: Ein Gesundheitscoach unterstützt bei der Entwicklung von individuellen Gesundheitsstrategien und begleitet bei der Umsetzung.
Mentoring: Ein erfahrener Mentor kann als Vorbild dienen und fachliche Unterstützung bieten.
Selbsthilfegruppen können helfen
Austausch mit Betroffenen: In Selbsthilfegruppen können Betroffene ihre Erfahrungen austauschen, sich gegenseitig unterstützen und wertvolle Tipps erhalten.
Entstigmatisierung: Selbsthilfegruppen tragen dazu bei, das Stigma psychischer Erkrankungen abzubauen.
Stärkung des Selbstbewusstseins: Durch den Austausch mit anderen Betroffenen kann das Selbstbewusstsein gestärkt werden.
Weitere Unterstützungsangebote währen z.B.:
Rehabilitationsmaßnahmen: Rehabilitationskliniken bieten spezielle Programme zur beruflichen Wiedereingliederung an.
Psychotherapie: Eine Psychotherapie kann helfen, die Symptome der Schizophrenie zu behandeln und die Lebensqualität zu verbessern.
Psychopharmaka: Medikamente können dazu beitragen, die Symptome zu lindern und die Arbeitsfähigkeit zu stabilisieren.
Sozialpsychiatrische Dienste: Diese Dienste bieten eine umfassende Unterstützung, einschließlich Beratung, Begleitung und Vermittlung weiterer Hilfen.
Rechtliche Aspekte sind z.B.
Schwerbehindertenausweis: Ein Schwerbehindertenausweis kann bestimmte Vorteile bringen, wie zum Beispiel einen Anspruch auf einen behindertengerechten Arbeitsplatz.
Kündigungsschutz: Menschen mit einer Schwerbehinderung genießen einen besonderen Kündigungsschutz. Es empfiehlt sich eine Beratung durch einen Fachanwalt für Arbeitsrecht.
Wichtig: Die Wahl der passenden Unterstützungsangebote hängt von den individuellen Bedürfnissen und Umständen ab. Es ist ratsam, sich umfassend zu informieren und verschiedene Angebote zu vergleichen.
Zusätzliche Aspekte:
Offener Umgang mit der Erkrankung: Ein offener Umgang mit der Erkrankung am Arbeitsplatz kann zu mehr Verständnis und Unterstützung führen.
Zusammenarbeit mit dem Arbeitgeber: Eine enge und offene Zusammenarbeit mit dem Arbeitgeber ist wichtig, um individuelle Lösungen zu finden.
Weiterbildung: Weiterbildungsmaßnahmen können dazu beitragen, die Beschäftigungsfähigkeit zu erhalten und zu erhöhen.
„Auch eine Pfütze spiegelt den Himmel“
Fazit: Schizophrenie und Berufliche Tätigkeit – Eine Vereinbarkeit ist möglich!
Viele Menschen mit Schizophrenie verfügen über ein großes Potenzial und können wertvolle Beiträge am Arbeitsplatz leisten. Kreativität, Detailgenauigkeit und eine hohe Leistungsbereitschaft sind nur einige der Stärken, die sie mitbringen. Durch flexible Arbeitsmodelle und individuelle Unterstützung können sie ihre Fähigkeiten voll entfalten und ein erfülltes Berufsleben führen. Es ist an der Zeit, Vorurteile abzubauen und Menschen mit Schizophrenie die gleichen Chancen einzuräumen wie allen anderen.
Denn auch Menschen mit Schizophrenie haben das Recht und die Fähigkeit, ein erfülltes Berufsleben zu führen. Mit den richtigen Rahmenbedingungen und Unterstützungsangeboten kann eine erfolgreiche Integration in den Arbeitsmarkt gelingen.
Wichtige Punkte:
Individuelle Unterschiede: Schizophrenie ist eine heterogene Erkrankung. Die Auswirkungen auf die Arbeitsfähigkeit sind von Mensch zu Mensch unterschiedlich.
Flexible Arbeitsmodelle: Teilzeit, Homeoffice und Gleitzeit ermöglichen eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Krankheit.
Unterstützungsangebote wie zum Beispiel ein betriebliches Gesundheitsmanagement, Coaching, Selbsthilfegruppen und weitere Maßnahmen können helfen, die Arbeitsfähigkeit zu erhalten und zu fördern.
Rechtliche Rahmenbedingungen wie der Schwerbehindertenausweis und Kündigungsschutz bieten zusätzlichen Schutz.
Offener Umgang: Ein offener Umgang mit der Erkrankung am Arbeitsplatz ist entscheidend für eine erfolgreiche Integration.
Zusammenarbeit: Eine enge Zusammenarbeit zwischen Betroffenen, Arbeitgebern und Unterstützungsinstitutionen ist unerlässlich.
Mein Appell an alle Beteiligten:
Betroffene: Nutzen Sie die Ihnen zustehenden Rechte und suchen Sie aktiv nach Unterstützung.
Arbeitgeber: Schaffen Sie ein Arbeitsumfeld, in dem sich alle Mitarbeiter wohlfühlen und ihre Stärken einbringen können. Seien Sie offen für individuelle Lösungen und flexible Arbeitsmodelle.
Gesundheitssystem: Stellen Sie sicher, dass Menschen mit psychischen Erkrankungen Zugang zu einer umfassenden Versorgung haben.
Gesellschaft: Reduzieren Sie Stigmatisierung und fördern Sie ein positives Bild von Menschen mit psychischen Erkrankungen (gerne unterstütze ich Sie dabei).
Politik: Schaffen Sie Rahmenbedingungen, die eine erfolgreiche Teilhabe am Arbeitsleben für alle ermöglichen.
Gemeinsam können wir erreichen, dass Menschen mit Schizophrenie ihr Potenzial entfalten und ein erfülltes Berufsleben führen. Indem wir alle gemeinsam an einem Strang ziehen, können wir dazu beitragen, dass Menschen mit Schizophrenie ihren Platz in der Arbeitswelt finden.
Ich hoffe, dieser Blogartikel hat dich inspiriert und hilft Dir im Umgang, mit dem Thema Schizophrenie (auch im beruflichen Kontext). Gerne helfe ich dir auch bei anderen Themen rund um die mentale Gesundheit.
Hinweis: Dieser Text dient lediglich der allgemeinen Information und stellt keine professionelle medizinische Beratung dar und/oder ersetzt diese. Bitte wenden Sie sich bei Fragen oder Anliegen immer an Ihren Arzt.
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