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Decidophobie ...

... und die Qual der Wahl. Ja, nein, vielleicht, hätte, könnte, sollte, aber usw. usw. ... nicht selten stehen wir uns selbst im Weg und behindern unsere Entwicklungsmöglichkeiten, "nur" weil wir uns nicht entscheiden können.


In diesem Beitrag geht es um das Thema Decidophobie, ihrer Ursache und Tipps als mögliche Wege im Umgang mit Decidophobie um selbst Entscheidungen treffen zu können.


 

Perfektionismus als Stolperstein

 

Zuerst die Antwort auf die Frage, was Decidophobie ist.


Die Decidophobie gehört zu den spezifischen Angststörungen und bezeichnet die übersteigerte Angst vor den (eigenen) Entscheidungen (Entscheidungsangst). Bei dieser Art von Störung (Angststörung) meidet der/die Decidophober/in (aus Angst vor Konsequenzen) Entscheidungen zu treffen und schiebt diese solange als möglich hinaus.


Decidophobieer:innen zögern und wägen das Für und Wider um am Ende aus Angst vor der falschen Entscheidung doch keine Wahl zu treffen. Ein solches Vermeidungsverhalten hat vielfältige negative Auswirkungen auf das Leben, welches sich auch auf das Umfeld auswirken kann. Nicht selten lassen Decidophobieer:innen bewusst auf Nachfrage ihr Umfeld entscheiden und nehmen diese bei Misserfolg in Haftung (also so im Sinne von wegen ".. du hast doch gesagt ...".

 

Wie Charles de Gaulle mal sagte


"Es ist besser, unvollkommene Entscheidungen zu treffen, als immer nach vollkommenen Entscheidungen zu suchen

die es niemals geben wird."


 

Warum tun wir uns so schwer mit Entscheidungen tun.


Was ist, wenn die Entscheidung falsch ist? Wichtig zu akzeptieren ist: Eine Garantie für die richtige Entscheidung werden wir nie bekommen. Damit haben vor allem Menschen Schwierigkeiten, die perfektionistisch veranlagt sind und sich selbst wenig Raum für Fehler eingestehen.


Es sind Ängste wie zum Beispiel Angst vor Verlust, Angst vor Verantwortung oder auch einfach nur Angst vor der falschen Entscheidung, die uns an unserer Entwicklung hinderlich sind.


Unmittelbare Konsequenzen der Decidophobie sind z.B.:


  • Andere treffen für dich Entscheidungen! Du wirst fremdbestimmt! Entscheidungen werden immer getroffen – die Frage ist letztlich nur, ob von dir oder jemand anderem. Während du in einer Entscheidungsblockade steckst, steht die Zeit nicht still, sondern die Dinge entwickeln sich weiter. Bedeutet: Entscheidungen werden ggf. auch ohne dein Mitwirken getroffen. Die mögliche Konsequenz wäre, das war keine Entscheidung deiner Wahl.


  • Der Zeitvorteil geht verloren. Je länger deine Entscheidungsblockade andauert, desto mehr Zeit haben andere.

  • Chancen verstreichen ungenutzt. Türen, die sich öffnen, schließen sich bekanntermaßen auch wieder. Es wäre sehr schade und ärgerlich, wenn Chancen einfach ungenutzt bleiben, weil du dich nicht entscheiden konntest.


 

Gut zu wissen ist: Entscheidungskompetenzen kann man erlangen!


 

Was also tun? Tipps, um der Decidophobiefalle entkommen zu können


  • Fehler gehören zum Leben lernen. Perfekt ist niemand von uns, jeder hat schon einmal eine Entscheidung getroffen, die er später bereut hat. Aber selbst, wenn man sich mit einer Entscheidung mal verhaspelt hat, lernt man auch daraus etwas für seinen weiteren Weg. Klar, das schreibt sich so leicht. Aber vielleicht haben Sie auch schon den ein oder anderen Umweg eingeschlagen, um ein paar Jahre später zu merken, dass es im Rückblick doch ganz gut so war. Die Wissenschaft ist sich jedenfalls einig: Wir wachsen an unseren Fehlern. Also trauen Sie sich, welche zu machen.

  • Falsche Entscheidungen als Erfahrung. Wir wissen ja immer erst im Nachgang ob die getroffene Entscheidung richtig oder falsch war. War es eine falsche Entscheidung, ist es eine Erfahrung und eine wichtige noch dazu, von welcher es zu lernen gilt. Falsche Entscheidungen sind also genauso für unsere Entwicklung wichtig.

  • Zeit nehmen. Gerade bei existenziell wichtigen Fragen empfiehlt es sich Zeit zu nehmen und lieber noch einmal eine Nacht darüber zu schlafen. Jeder von uns hat schon einmal über eine Entscheidung geschlafen. Oft wird die Floskel allerdings genutzt, um eine Entscheidung aufzuschieben. Dabei funktioniert das "drüber-Schlafen“ wirklich. Im Schlaf verarbeitet unser Gehirn die Informationen nämlich noch einmal intensiver und gleicht sie mit unserem Unterbewusstsein ab, sodass wir viele Entscheidungen beim Aufwachen schon getroffen haben, ohne es zu wissen.

  • Vertrauen in sich selbst. Wer wenn nicht wir selbst, die wissen was wir wirklich wollen. Es ist dein Leben, es liegt in deiner Verantwortung damit auch deine Entscheidung.

  • Einfach tun. Aus Fehlern lernen und mutig sein denn am Ende musst du dich doch entscheiden und mit der Zeit wird das nicht einfacher denn noch mehr Druck und Stress können sich verstärken. Also entscheide die Dinge zum richtigen Zeitpunkt und lebe mit dem Ergebnis.

 

Du möchtest deiner Decidophobie entkommen und suchst Unterstützung?

Gerne unterstütze ich dich dabei.



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